Zum Inhalt springen

Die Lebacher Pfarrkirche

Trotz der nicht genauen Datierung der ersten Kirche oder der Erhebung zur Pfarrei, so schaut Lebach doch auf eine 1000-jährige Geschichte zurück. In einer Urkunde des 10. Jahrhunderts wird Lebach bereits als Pfarrei erwähnt. Ihre Ausdehnung ist fast gleich der heutigen, nur Knorscheid war bis 1537 selbständige Pfarrei, dann Filiale von Lebach. Eidenborn gehört seit 1836 zu Lebach und Landsweiler wurde 1931 selbstständig.

Die Ära der Freiherren von Hagen zur Motten

Vom Mittelalter bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts spielte das reichsunmittelbare Rittergeschlecht der Freiherrn von Hagen zur Motten eine bedeutende Rolle. Sie hatten ihren Stammsitz im Gebiet der Pfarrei und waren Lehnsträger des Bischofs und Kurfürsten von Trier. Zwei der Freiherren liegen in der Kirche begraben. Ihre Grabplatten sind an der inneren Rückwand der Kirche angebracht.
Die ersten Priester für Lebach wurden im Chorherrenstift Fraulautern ausgebildet. Dieses Stift hatte auch das Vorschlagsrecht für die Besetzung der Pfarrstelle. Im 12. Jahrhundert wurde das Stift in ein adeliges Frauenstift umgewandelt und so stellte die Prämonstratenserabtei Wadgassen die Pfarrer für Lebach.

Herausforderungen und Aufschwünge: Kriege und Wiederaufbau

Im 30-jährigen Krieg erlitt Lebach starke Verwüstungen: 1630 wurde der Ort geplündert, Pfarrhaus und Kirche ausgeraubt, die Chorfenster zerschlagen, Tabernakel und Reliquienbehälter der Altäre aufgebrochen, die gesamte Lebacher Bevölkerung verarmte. Auch das religiöse Leben nahm immer mehr ab. Erst 10 Jahre nach dem Krieg, 1657, wurde der Hochaltar wieder neu konsekriert.
Erst im 18. Jahrhundert erlebte die Pfarrei einen neuen Aufschwung: Die Pfarrbücher wurden neu angelegt, Pfarrhaus und Kirche restauriert, neue Chorfenster eingesetzt und kostbare liturgische Geräte für die Feier des Gottesdienstes angeschafft. Bei einem Einbruch in die Kirche im Jahr 1717 wurden viele kostbare Geräte gestohlen und konnten erst 20 Jahre später neu beschafft werden. Die Pfarrei zählte damals 1000 Gläubige; der Kirchenraum war zu klein, der bauliche Zustand schlecht, so dass ein Neubau notwendig war, der 1774 in der Form einer Scheune erfolgte.

Raub und Plünderungen brachten die Zeit der Französischen Revolution und die napoleonische Zeit. Da 1802 das gesamte Kirchenvermögen eingezogen oder geraubt wurde, war es nicht mehr möglich, Gottesdienst zu feiern. 1825 wurde Christian Geller Pfarrer in Lebach und wirkte hier 38 Jahre. Er schuf die Voraussetzungen, dass Dechant Jakob Schneider 1881 die alte Kirche, einschließlich des über 1000 Jahre alten romanischen Turmes abtragen ließ und die jetzige Kirche erbaute. Am 01. Oktober 1883 wurde die Kirche durch Weihbischof Kraft konsekriert.

Zerstörung und Grundsanierung

12 Jahre später, am 28. Juli 1895 riss der Turm aufgrund eines schweren Gewitters über der Vierung ab und fiel auf das Dach des Kirchenschiffs. Das Gewölbe stürzte ein, die Orgel wurde zertrümmert, die Kirche war unbenutzbar. Durch den großen Einsatz der Lebacher „Pfarrkinder“ war das Gotteshaus ein halbes Jahr später wieder aufgebaut.
Nach dem zweiten Weltkrieg musste der baufällige Turm 1967 durch einen neuen ersetzt werden; eine größere Sakristei wurde angebaut. Eine unüberlegte Umgestaltung des Innenraums der Kirche Ende der 50iger Jahre führte dazu, dass der neugotische Flügelaltar, die Kanzel, die holzgeschnitzte Kommunionbank und viele wertvolle Holzfiguren für die Kirche unwiderruflich verloren gingen.

Eine gelungene Grundsanierung der Kirche geschah in den 80iger-Jahren. Die Heizung wurde eingebaut, das Mauerwerk trockengelegt und ein neuer Fußboden geschaffen. Die Ausmalung im neugotischen Stil, die Errichtung eines neugotischen Steinaltars, die Neugestaltung des Chores und der Taufkapelle und die  Restaurierung der übriggebliebenen Figuren rundeten die Innenrenovierung ab. Am 01.Oktober 1883 - 100 Jahre nach der Konsekration - erstrahlte die Kirche in neuem Glanz. Am 22.10.1987 wurde die neue Orgel geweiht und ihrer Bestimmung übergeben. Mit ihren 36 Registern und drei Manualen erklingt die Orgel nicht nur in den Gottesdiensten, sondern auch bei den jährlich stattfindenden Orgelkonzerten.

Dechant Tilmann Haag hat nicht nur die Innenrenovierung vorbildlich verantwortet, sondern auch das Pfarrzentrum und den Kindergarten neu gebaut und das ehemalige Schwesternhaus renoviert. Die Räume des Pfarrzentrums dienen den vielfältigen Gruppen der Gemeinde zu Treffen und Begegnungen und zur Feier pfarrlicher Ereignisse.

 

 

Mayer-Orgel Lebach

Unsere Orgel

Erbaut 1987 durch Orgelbau Mayer, Heusweiler
Neuintonation und Erweiterung 2005
3 Manuale, 37 Register
Spieltraktur mechanisch, Koppeln elektrisch
Setzeranlage (8000 Plätze)

 

Disposition

Hauptwerk Positiv Schwellwerk Pedal
Gedeckt 16' Holzgedeckt 8' Metallflöte 8' Violon 16'
Prinzipal 8' Blockflöte 4' Gedeckt 8' Subbaß 16'
Flöte 8' Prinzipal 2' Schwebung 8' Quintbaß 10 2/3'
Prinzipal 4' Quinte 1 1/3' Gamba 8' Oktave 8'
Quinte 2 2/3' Scharff 4f., 1' Prinzipal 4' Gedecktbaß 8'
Nachthorn 2' Cromorne 8' Flöte 4' Choralbaß 4'
Mixtur 5-6f., 1 1/3 Tremulant Nasard 2 2/3' Blockflöte 2'
Trompete 8' Koppel III/II Octavin 2' Posaune 16'
Koppeln: II/I   Terz 13/5' Trompete 8'
III/I, Sub III/I   Plein jeu 4f.,2' Koppeln: I,II,III/Ped.
    Fagott 16'  
    Hautbois 8'  
    Clairon 4'  
    Tremulant  

Bilder

7 Bilder

Pfarrkirche in Lebach - Heilige Maria, Mutter Jesu

Die beiden ersten Kirchen der Pfarrei Lebach im neunten und dreizehnten Jahrhundert waren der Gottesmutter geweiht. Dieses Patronat wurde am 8. September gefeiert. Mariä Geburt ist eines der vielen Marienfeste, die von der Ost- oder Westkirche eingeführt worden sind. Das Fest Mariä Geburt hat seine Geschichte im Zusammenhang mit dem Bau der Kirche für die heilige Anna am See Bethesda. Dieser Ort galt als Wohnort von Anna und Joachim und somit als Heimat von Maria. Das Fest wurde dann seit dem 6. Jahrhundert in der Ostkirche gefeiert, um 700 durch Papst Sergius I. in Rom eingeführt und breitete sich im 10./11. Jahrhundert in der ganzen katholischen Kirche aus.